Referenzen

Quer durchs Freiamt


  

Brückentransport nach Villmergen 

Es ist geschafft: Nach einem notwendigen Umweg durch das halbe Freiamt erreicht der Schwertransporter kurz vor 2 Uhr morgens seinen Bestimmungsort, das Fuchs Sandstrahlwerk in Villmergen.

Über Tägerig, Bremgarten und Muri fuhr die denkmalgeschützte Brücke von Wettingen nach Villmergen. Hier wird sie saniert.

Rund vier Stunden ist sie unterwegs, quer durchs Freiamt, bis sie ihren Bestimmungsort erreicht: die Alte Zollbrücke von Wettingen. Sie steht unter Denkmalschutz und ist 200 Jahre alt. Sie verband das ehemalige Kloster Wettingen mit Neuenhof. Jetzt wird sie saniert. Der Stahlteil der Brücke wird nach Villmergen gebracht, wo sie von der Fuchs Sandstrahlwerk GmbH saniert wird. --chg 

Erfolgreicher Transport 

Die Wettinger Zollbrücke wurde nach Villmergen gebracht, damit sie saniert werden kann 

Die Alte Zollbrücke von Wettingen muss saniert werden. Dies geschieht in der Firma Fuchs in Villmergen. In der Nacht auf Donnerstag wurde sie in die Werkstatt gebracht. 

Chantal Gisler 

Es ist kurz nach 22 Uhr. Die Reise für die Wettinger Brücke beginnt. Sie wird nach Villmergen gebracht, wo sie von der Firma Fuchs saniert wird. Normalerweise steht sie über der Limmat, verbindet Wettingen und Neuenhof miteinander. Sie steht in Fussnähe zum Wettinger Kloster, ein Stück weiter unten als die Wettinger Staumauer. Am Mittwoch wurde sie abmontiert und zum Transport vorbereitet. Auf einen Lastwagen gehoben und von zwei Begleitfahrzeugen nach Villmergen gefahren. Sie ist 20 Meter lang und 18 Tonnen schwer. 

 

Es besteht Einsturzgefahr 

Die Brücke wurde 1819 gebaut, um das ehemalige Kloster Wettingen mit Neuenhof zu verbinden. Sie ist eine der letzten historischen Holzbrücken und steht unter kantonalem Denkmalschutz. Zudem wird sie im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz geführt und wird dort als national bedeutende Verbindung eingestuft. Schon vor drei Jahren bewilligten der Einwohnerrat von Wettingen und die «Gmeind» von Neuenhof die Sanierung der Brücke. Denn wegen Undichtigkeiten in der Dacheindeckung des Holzbrückenteils ist die Tragkonstruktion stark verfault. Sie muss dringend saniert werden, sonst könnte sie einstürzen. In einem Infoschreiben wird mit einem Totalversagen der Konstruktion gerechnet, wenn sie nicht bald saniert wird. Die Brücke wird in zwei Etappen saniert. Die Konstruktion besteht aus der Holzbrücke und der Vorbrücke aus Stahl. Um Letztere kümmern sich die Freiämter. Die Arbeiten in Villmergen gehören zur zweiten Etappe. Dabei werden die Arbeiten unter Berücksichtigung von Vorgaben der Denkmalpflege ausgeführt. 

Weg durch das Oberfreiamt 

Die Stahlbrücke wird von zwei Fahrzeugen begleitet. Das eine fährt vor, um Hindernisse wie Säulen oder Schilder wegzuräumen. Das zweite fährt hinterher und schraubt die Hindernisse wieder an. Über Windisch, Lupfig und Mellingen geht der Transport langsam in Richtung Freiamt. Über Rottenschwil, Muri und Boswil fährt der Lastwagen zur Werkstatt in Villmergen. Unterwegs haben sich einige Schaulustige versammelt – eine ganze Brücke auf einem Lastwagen sieht man ja nicht alle Tage. Zwei fahren sogar auf den Kreisel bei der Villmerger Allmend, um die besten Fotos zu erhalten. 

Mitte Jahr fertig sein 

Inzwischen ist es kurz vor 2 Uhr am Morgen. Die Brücke ist in Villmergen angekommen. Sie wird auf dem Lastwagen gelassen und am Donnerstag heruntergenommen. Dann wird mit der Sanierung begonnen. Die Firma Fuchs ist für die Sandstrahlung und die Verzinkung zuständig. Geplant ist, dass die gesamte Brücke Mitte Jahr wieder in Wettingen steht und wieder zum Überqueren der Limmat genutzt werden kann. 

 


Quelle: https://wohleranzeiger.ch/2021/02/quer-durchs-freiamt.html 

Das grösste Projekt vor Ort

 Theodor Fuchs zeigt, welche Nieten an der Brücke entfernt werden müssen. Bild: Chantal Gisler

Die Firma Fuchs saniert die Alte Zollbrücke von Wettingen 


Seit über 50 Jahren gibt es die Firma Fuchs. Sie kümmert sich in der ganzen Schweiz um grosse Bauwerke, die saniert werden müssen. Etwa die Münsterbrücke in Zürich oder andere grosse Projekte in Luzern. Die Wettinger Zollbrücke ist aber das grösste Projekt, das sie je bei sich gehabt haben. 

Chantal Gisler 


20 Meter lang, 18 Tonnen schwer und etwa 200 Jahre alt: Der Stahlteil der Alten Zollbrücke in Wettingen steht momentan in der Villmerger Allmend. Gerade werden die Nieten aus der Brücke entfernt, ein Teil liegt auf dem Boden verstreut. Die Teile der Brücke werden von der Firma Moritz Häberli auseinandergenommen. Das Unternehmen arbeitet mit der Villmerger Firma zusammen, die für die Sandstrahlung, den Korrosionsschutz und das Verzinken zuständig ist. 

Die Arbeiten müssen sehr genau ausgeführt werden. Schliesslich steht die Wettinger Brücke unter Denkmalschutz. Für die Firma Fuchs ist das nichts Neues. «Wir haben regelmässig mit denkmalgeschützten Bauten zu tun», sagt Inhaber Theodor Fuchs. Die Firma hat sich in diesem Bereich spezialisiert. «Wir haben schon einige Bauwerke bearbeitet, zum Beispiel die Münsterbrücke in Zürich, das Frauenspital in Luzern, Hotels in Engelberg und noch viele mehr. Aber die Alte Zollbrücke ist das grösste Bauwerk, das wir bisher bei uns hatten», erklärt er stolz. 


Etwa ein Sechstel wird ersetzt 

Die Brücke wurde vor einer Woche von Wettingen nach Villmergen transportiert. Mitten in der Nacht, quer durchs Freiamt. Nach drei Stunden war sie am Zielort angekommen. Die Brücke war in Wettingen schon länger gesperrt, da sie hätte einstürzen können. Sie musste dringend saniert werden. Und das passiert jetzt gerade hier im Freiamt. Die Arbeiten hier werden etwa drei bis vier Monate dauern. 

Jetzt wird sie auseinandergenommen. «Alles, was rostet, wird ersetzt», erklärt Theodor Fuchs. Er zeigt auf einen Stahlträger, der vom Rost ein wenig durchhängt. «Ich schätze, etwa ein Sechstel muss ersetzt werden.» Die Brücke wurde 1818 gebaut, um Wettingen mit Neuenhof zu verbinden. Theodor Fuchs hat Kopien der originalen Baupläne der Brücke in seinem Büro. «Es ist wichtig, dass die Brücke nach der Sanierung wieder so aussieht wie vorher. Das wird uns auch vom Denkmalschutz vorgegeben. Vor allem die Farben, die wir verwenden sollen.» Sie darf auch nicht verschraubt, sondern muss genietet werden. Die verschiedenen Farbschichten dürfen nicht zu dick sein. Das nimmt der in Nesselnbach aufgewachsene Fuchs sehr ernst. 


In Anglikon gegründet 

Die Firma Fuchs wurde 1972 in Anglikon gegründet. Zwischenzeitlich war sie in Untersiggenthal angesiedelt, bis sie 1984 nach Villmergen kam. Insgesamt acht Mitarbeiter werden hier beschäftigt. Theodor Fuchs und seine Frau Sandra leben in Anglikon und sind stolz darauf, was sie mit ihrem Unternehmen erreicht haben. «Wir arbeiten oft mit dem Denkmalschutz zusammen und dürfen einen guten Ruf geniessen, den wir uns hart erarbeitet haben. In der ganzen Schweiz Referenzen, bei denen wir mitgearbeitet haben und auf die wir stolz sind.» 

Häufig arbeiten sie mit Kunstschmieden und Firmen im ähnlichen Gebiet zusammen. So verlieren die alten Bauwerke ihren Charme nicht und können auf bestem Weg saniert werden. 

An die Alte Zollbrücke aus Wettingen wird sich Theodor Fuchs aber immer gerne erinnern. Gleichzeitig blickt er nach vorn: Im Sommer wird seine Firma die Marzilibrücke aus Bern sandstrahlen und sie instand setzen. 

 

Quelle: https://wohleranzeiger.ch/2021/02/das-grösste-projekt-vor-ort.html